Abtreibung und Twitter KW 12/2022: Demonstrieren hilft und vielfach gilt ProChoice = ProAbortion!

Ich habe mir jetzt den Vorsatz gefasst, hier wöchentlich (oder so) zu schreiben, was mir so auf Twitter aufgefallen ist. Gibt einfach genug interessantes auf Twitter, was länger festgehalten werden sollte, und ich bin ja oft genug auf Twitter.
Ja, letzten zwei Wochen war ich sehr inaktiv und wenig auf Twitter.
Grund:
Ich musste mich an geheimen Orten mit reaktionären Kräften treffen, um finstere Pläne zu schmieden, wie man Politik, Medien und Männer unterjochen kann, um sie zu zwingen, Frauen in Schwangerschaftskonflikt so gut und anständig zu unterstützen, dass ein paar tausend ungeborene Kinder weniger im Jahr sterben.
Man hat mich sogar dabei gefilmt:
https://twitter.com/i/status/1505292207493980160
Warum ich deshalb weniger auf Twitter war: zum geheimen Ort musste ich per Zug fahren – 7 Stunden Maske tragen. Ich kann sagen, als Asthmatiker ist das überhaupt kein Spaß. Ich war 2 Tage zu nix zu gebrauchen.
Vor dem nächsten solchen finsteren Treffen besorge ich mir ein Attest (was ich auch kriegen müsste; ich hatte am Schluss definitiv die üblichen Sauerstoffmangelsymptome, und ja, als Asthmatiker kennt man die).
Und dann war noch Korrespondenz zur Vertiefung der konspirativen Ideen notwendig.
Egal, läuft jetzt hoffentlich alles.
Wo ich auch war:
Marsch fürs Leben in München
War voller Erfolg, mehr als doppelt so viele Leute wie letztes Jahr und viele Medien haben berichten (müssen), siehe zB:
https://www.zeit.de/news/2022-03/19/etwa-2000-abtreibungsgegner-demonstrieren-in-muenchen
Jede einzelne solche Nachricht hilft, denn sie macht deutlich, dass einigen im Land 100000 Abtreibungen nicht egal sind.
Und – Trommelwirbel – es gibt jetzt auch ein Foto, wo ich drauf bin:
https://twitter.com/Abtreibpranger/status/1505294784222703623
Maske tragen schon sinnvoll, gell?
Die Gegenaktionen der Antifa waren nur mäßig unterhaltsam und fand ich eher unkreativ. Vor allem waren sie wirkungslos, denn die Münchener Polizei ist halt schneller gewesen, und hat die Blockierer abgefangen.
Sehr unerfreulich war, dass ein Marsch-Teilnehmer mit aus 2m-Entfernung ins Gesicht fotografiert werden nicht zu Recht kam, und auf die Kamera eines Fotografen gehauen hat. So Rangeleien mögen auf Demons in Berlin ok sein, aber in München ist das Körperverletzung, entsprechend Festnahme, Personalienfeststellung, Anzeige.
Und natürlich dutzende prochoice Tweets, dass dieser 1 von 2000 Teilnehmern doch völlig zweifelsfrei beweist, dass das alles nur gewaltbereite Nazis sind, die morgen Berlin stürmen wollen.
Merke:
Man muss es auf Demos aushalten können, in Nahaufnahme von eher linken Journalisten fotografiert zu werden.
Sogar wenn man denkt, dass solche Demos viel zu radikale Forderung haben, sind sie sinnvoll. Denn sie verschieben ein klein wenig das Overton-Fenster (https://de.wikipedia.org/wiki/Overton-Fenster).
Und am Rand des Overton-Fensters will man als Bürgerlicher nicht sein, womit die Verschiebung es
CDU/CSU leichter macht, sich gegen wegmit219a zu positionieren:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/010/2001017.pdf
„Angesichts der Bedeutung des Selbstbestimmungsrechts der Mutter und des
Schutzes des ungeborenen Lebens werden wir die politische Debatte in der
gebotenen Ernsthaftigkeit führen.“
„Die berufsrechtlichen Regelungen untersagen lediglich die berufswidrige
Werbung.“ (Wie ich immer sage, nicht-anpreisende Werbung würde legalisiert)
„fordert die Bundesregierung auf,
1. das Verbot von Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft gemäß §
219a StGB grundsätzlich zu erhalten“
Solche Anträge fallen CDU/CSU leichter, wenn hin und wieder auch mal jemand auf der Straße ist, und gegen Abtreibungen demonstriert.
Und selbst wenn dieser Antrag auf Erhalt 219a keine Chance hat, so ist er dennoch wichtig, denn:
„Berlin, den 15. März 2022
Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und Fraktion“ (Hervorhebung von mir)
Damit haben sich CDU/CSU wenigstens auf eine gemeinsame Gegenposition zur Abtreibungs-Ampel einigen können. Das ist besser für die kommenden wegmit218-Kämpfe.
Danke @cducsubt!
Noch ein gutes Beispiel, warum (größtenteils)
ProChoice = ProAbortion:
https://twitter.com/Abtreibpranger/status/1505424649471021056
Abortion pill reversal!
Vereinfacht gesagt, wenn nach Einnahme der ersten von 2 Abtreibungspillen es sich eine Frau anders überlegt, verschreiben einige Mediziner – weil quasi eine Fehlgeburt eingeleitet wurde – das Mittel Progesteron, was das übliche Mittel ist, um Fehlgeburten zu stoppen.
Klappt nicht immer, aber manchmal.
Es handelt sich also um eine Frau, die total selbstbestimmt entscheidet, dass die Schwangerschaft doch weitergehen soll, und die dafür manchmal wirksamen Medikamente IHREM Körper zuführen will.
Da müsste die „My Body, My Choice“-Fraktion ja 100% einverstanden sein? Erstmal Choice, dass ihr Body nicht schwanger sein soll, und dann halt Choice, dass IHR Body doch schwanger bleiben soll?
Mitnichten!
ProChoice bekämpft das fast bis aufs Blut. Im konkreten Fall wurde einem Arzt untersagt, das zu verschreiben – und als der dagegen eine Klage EINREICHTE, wurde das Verbot sofort aufgehoben.
Was heißt, dass die ÜBERHAUPT KEINE medizinische Begründung für das Verbot hatten, denn ansonsten hätten sie ihr Verbot vor Gericht verteidigt. Somit keine medizinischen Gründe, sondern einfach nur ideologische Gründe.
Solche Kinder sollen sterben, selbst wenn die Schwangere anderes will. Und niemand relevantes aus der GB ProChoice Bewegung hat dagegen aufgemuckt.
Somit (größtenteils) ProChoice = ProAbortion
Dran denken, liebe Männer:
VOR (mgl. ausfallendem) Sex genug (erübrigt sich mgl. wenn Sie Frau schon kennen, zB EIGENE Ehefrau) mit Frau über Verhütung/Kinder/etc. reden.
Sonst machen Sie sich mgl. fahrlässig am Tod Ihres eigenen Kindes mitschuldig!
Viel Spaß,
schöne Woche!